Am Samstag, den 14.10.2023 war der gesamte Tauerntunnel von 17 bis 23 Uhr gesperrt: Grund hierfür war eine großangelegt Einsatzübung. Übungsannahme war ein LKW-Brand in einer Pannenbucht.
Um ca. 18:30 Uhr kam von der LAWZ Salzburg der Übungsbefehl: In der Röhre Richtung Villach kurz vor dem Tauernsüdportal befindet sich ein brennender LKW in der Pannenbucht. Verursacht durch die starke Rauchentwicklung befindet sich dahinter ein Auffahrunfall mit vier Fahrzeugen, in welchen sich leicht- und schwerverletzte Personen befinden.
Vom Lungau waren die Feuerwehren Zederhaus, St. Michael, Unternberg sowie Tamsweg im Einsatz. Die südlichen Einsatzkräfte übernahmen das Löschen des brennenden LKW im Tunnel.
Vom Norden her rückte die Feuerwehr Flachau mit Voraus-, Rüstlösch-, Kleinlösch- sowie Manschaftstransportfahrzeug zur Einsatzübung aus. Die Feuerwehr Altenmarkt rückte mit Versorgungs- sowie Tanklöschfahrzeug aus. Am Tauernnordportal wurde die Einsatzleitung auf Pongauer Seite aufgebaut – das Einsatzleitfahrzeug aus St. Johann übernahm die Einsatzleitung.
Nach Kontaktaufnahme mit der Überwachungszentrale St. Michael wurde Voraus- und Rüstlöschfahrzeug Flachau angewiesen, über die Röhre Salzburg bis zum Querschlag FQ03 einzufahren. Im Querschlag FQ03 wurde ein ATS-Sammelplatz eingerichtet. Die Flachauer Kameraden aus dem Vorausfahrzeug waren die ersten, welche die Schadröhre betraten. Es konnte festgestellt werden, dass der Tunnel rauchfrei war. Weiters wurde rasch festgestellt, dass in den Auffahrunfall vier PKWs involviert waren.
Die nachrückenden Einheiten aus Flachau sowie aus Altenmarkt (welche direkt in die Schadröhre einfahren konnten, weil diese rauchfrei war), unterstützten sofort bei der Personenrettung aus dem Tunnel. In Summe befanden sich in den Fahrzeugen ca. 15 Personen mit leichten bis schweren Verletzungen. Die geretteten Personen wurden über den Querschlag FQ03 in die andere Tunnelröhre gebracht und dem Roten Kreuz zur weiteren Versorgung übergeben.
Damit die Sicherheit in Österreichs Straßentunneln gewährleistet ist und die Einsatzkräfte die gelernte Tunneltaktik auch praktisch üben können, ist es der ASFINAG vorgeschrieben, alle vier Jahre eine solche Übung durchzuführen.
Ein großer Dank an dieser Stelle gilt den Feuerwehrkameraden aus Zederhaus, welche die Tunnelübung im Detail ausgearbeitet haben. Vielen Dank auch an die ASFINAG für die vorbildliche Organisation und Abwicklung.
Bei dieser Einsatzübung waren Einsatzkräfte der Feuerwehr, Roten Kreuz, Polizei, ASFINAG und Behörde mit dabei – in Summe ca. 300 Einsatzkräfte.
Text: Michael Lackner
Fotos: FF Flachau